Erfolgreiche Sozial- und Umweltarbeit im erneuten „Lockdown“

Es war zu erwarten, dass die Corona-Pandemie für ein afrikanisches Land wie Uganda weiterhin existenzielle Risiken birgt: Bei der jungen Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von unter 16 Jahren und offiziell niedriger Infektionsraten – bei höchst geringen Testmöglichkeiten und -raten – ist die Gefahr von „stillen“ oder unbemerkten Infektionen und damit auch die Wahrscheinlichkeit von Virusmutationen extrem hoch.
Genau dies führt das Land aktuell in den zweiten so genannten „Lockdown“, mit enormen sozialen, psychischen und ökonomischen Auswirkungen. Denn die drastischen Maßnahmen des ugandischen „Lockdowns“ – u.a. ist das Führen von Fahrzeugen verboten – bedeuten für eine Bevölkerung ohne Sozialstaat und de facto ohne private Rücklagen eine existenzielle Katastrophe. Die Situation in den Ballungsräumen wie der Megacity Kampala ist so höchst angespannt. Für Street-Kids und ihre prekäre Lebenssituation bedeutet der „Lockdown“ verstärkte polizeiliche Verfolgung, berichtet die langjährige ugandische Partnerorganisation Mlisada. Die jungen Menschen werden in Gewahrsam genommen und dann auf heillos überfüllte und überforderte Schutzzentren, meist zivilgesellschaftlich organisaiert, verteilt. Auch bei Mlisada ist die Lage angespannt, da Ressourcen fehlen, um die Zahl der jungen Menschen, die von der Polizei gebracht werden, gut versorgen zu können.
Ein Lichtblick ist in der schwierigen Situation das Umwelt-, Natur- und Artenschutz-Scouts-Programm, dass seit Beginn dieses Jahres in solidarischer Partnerschaft mit Interkultura läuft: Hier werden Jugendliche als peer educator zu den entsprechenden Themen trainiert und vernetzt. Die jungen Menschen werde so zu aktiven Akteuren, Multiplikatoren und Vorbildern im Kinder- und Jugendschutzzentrum von Mlisada. Aber auch und gerade in ihren Communities sind sie authentische Mittler für sensible Themen. Mlisada hat dazu einen Zwischenbericht abgegeben.

Bei dieser wichtigen Solidaritätsarbeit in schwierigen Zeiten ist Unterstützung dringend nötig.