Kampf gegen Malaria: Projektpartner an der Seite der Slum-Bewohner*innen

Es regnet und regnet und regnet… Dieses Jahr dauert die Regenzeit in Zentraluganda länger als gewöhnlich. Regenzeit bedeutet: Wolkenbrüche über zwei bis fünf Stunden. Wassermassen, die vom Himmel stürzen. Die Straßen in Kampala sind überschwemmt, Slums werden zu Sumpfgebieten, das Wasser steht dort immer wieder gefährlich hoch in den Häusern der Menschen. Müll und Fäkalien schwimmen auf den strömenden Wassern. Und nach dem Regen kommt die Hitze. Überall haben sich dann Wasserlachen, Pfützen und Tümpel gebildet: Ideale Brutstätten für Moskitos, die das Leid bringende und zuweilen tödliche, weil häufig unbehandelte Malaria verursachen können.

In Workshops geschulte Peer Educator gehen jetzt in die Slum-Communities. Sie sprechen dort mit den Bewohnern von Slumhütten und Plastikmüllverschlägen, klären über die Erkrankung auf und beraten, wie die Stiche der Malaria übertragenden Anopheles-Mücke in der Abend- und Morgendämmerung vermieden werden können. Die Peer Educator geben Hygienetipps, spüren Tümpel und andere stehende Gewässer auf und legen sie trocken, verteilen imprägnierte Moskitonetze. Auch wenn das Anbringen der Netze in den engen Behausungen mitunter schwierig sein kann, werden gemeinsam kreative Lösungen gefunden. Denn einer Übertragung auf diesem Wege vorzubeugen, ist effizient – und für die Menschen in den Slums letztlich die einzige zugänglich zu machende und praktikable Lösung. Der Staat zeigt hier keine Anstrengungen oder Angebote.
Besonders wichtig ist, dass Betroffene sich bei einstellendem Fieber möglichst rasch testen lassen. Es werden Adressen von Nothilfestellen verteilt, Peers begleiten zusammen mit den Sozialarbeiter*innen von Mlisada junge Menschen aus Slums oder von der Straße aber auch in Gesundheitszentren oder ins Schutzzentrum von Mlisada, um dort einen Test machen zu lassen und ggf. die Behandlung zu beginnen.

Gesundheitsvorsorge und Therapie bleiben in einem Land wie Uganda für die Mehrheit der Gesellschaft ein Luxus. Zu groß ist die Ungerechtigkeit, die Armut hervorbringt. Die korrupte ugandische Regierungselite, die offenkundig kein Interesse an der Überwindung von Ungerechtigkeit hat und den Kern der Menschenrechte nicht begreifen will, traut sich nicht einmal in die Slums von Kampala. In Teilen ebenso wenig Behörden wie die Polizei. Nur Organisationen der Zivilgesellschaft wie Mlisada, langjähriger Partner in der Solidaritätsarbeit mit Interkultura, genießen hier das Vertrauen von Bevölkerung und Zielgruppen.

Jetzt können dank einer wundervollen, großzügigen Unterstützung und Solidarität, die Interkultura und Mlisada durch eine Geburtstagssammlung zuteilwurde, die Kampagnen ausgeweitet werden. Erst vergangene Woche war Mlisada mit den Peer Educators in den Slum-Siedlungen von Nsambya. Merh als hundert Menschen konnten an diesem Tag getestet werden: 38 Tests fielen positiv für Malaria aus. Die Betroffenen erhielten direkt eine adäquate Therapie dank kostenfreier Medikamente, die Interkultura und Mlisada zur Verfügung stellen. Zudem wurden Moskitonetze verteilt, u.a. an schwangere Frauen und Street-Kids.

Ermöglichen auch Sie weitere Anti-Malaria-Kampagnen wie diese – mit Ihrer Spende oder einer Geburtstagssammlung. Gerne senden wir Ihnen dafür Info-Materialien zu!