Staat verschärft Gesetze: Kriminalisierung von Street Kids und Helfern

In einem Zeitungsartikel „Minister orders removal of street children“ (New Vision vom 29.06.2018) wurde in Uganda verkündet, dass der Staat ab dem 1. Juli 2018 neue Gesetze scharf stellt, die Street Kids im Grunde kriminalisieren. Damit wird der Weg frei für eine perfide Doktrin, die mit einem entsprechenden Straftatbestand vorsieht, bettelnde Straßen-Kids polizeilich festzunehmen und einzukerkern. Auch Menschen, die ihnen als gute Geste Geld geben, machen sich seit dem Stichtag strafbar. Polizisten in Zivil sollen diesen Job erledigen. In den großen Jugendgefängnissen sitzen die jungen Menschen, die in ihrer existenziellen Not ein Leben auf der Straße vorziehen, mit hunderten weiteren Jugendlichen, die Zustände sind alles andere als Förderlich. Sie erschweren eher die Rehabilitation der jungen Menschen. Am Ende, direkt nach der Festnahme oder bereits auf dem Weg nach Kampala, so das erklärte Ziel der Politik, werden die Kids in ihrer Heimatort zurückgeschickt.
All diese Maßnahmen sind zynisch, unsolidarisch und unwürdig. Sie zeigen auch die Gleichgültigkeit der politischen Elite gegenüber der Jugend und Geschichte des Landes. Denn ehemalige Kindersoldaten des grausamen Krieges der Kony-Armee stellen einen nicht unerheblichen Anteil der Straßen-Kids dar. Ihnen wird keine staatliche Hilfe zu Teil. Nun sollen sie entfernt werden aus der Hauptstadt, sollen die „Pull“-Faktoren Kampalas, so eine offizielle Minister-Begründung, abgebaut werden. Diese Denke zeugt von Unverständnis und Ignoranz. Denn über die Ursachen, die junge Menschen zu einem Leben auf den Straßen der Megacity drängen, wird kein Wort, kein Gedanke verloren.

Interkultura steht gemeinsam mit seinen ugandischen Partnern entschieden an der Seite der Kids! Wir arbeiten hart dafür und begleiten die jungen Menschen, sich selbst und ein würdiges Leben zu verwirklichen. Helfen Sie uns dabei!

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