Nach der Wahl in Uganda – Armut und Verzweiflung bei Ugandas Jugend!
Ein Kurzbericht der Projekt- und Solidariaetsreise nach Uganda vom 25.1.21-2.3.21 von Walter Franken, Vorstand
Eine Projektreise nach Uganda in Zeiten von Covid-19 stellt jeden Reisenden vor besondere Herausforderungen. So ermöglicht erst ein negativer 72 Stunden PCR-Test den Reisestart. Die Reise nach Entebbe, mit 2,5 Stunden Aufenthalt in Istanbul mit Turkish Airlines, konnte also beginnen.
Während der Airbus 321 neo nach Istanbul noch Social distance durch Freilassung eines Mittelsitzes ermöglichte, war der Airbus nach Entebbe vollgepackt. Black lives matter?
Es bestand während der Flüge Maskenpflicht. Die Maske konnte nur während des Essens abgenommen werden. Was für ein Essen? Es gab nur ein Käsebrötchen, auf dem Flug nach Entebbe nur ein trockenes Nussbrötchen und jeweils Wasser in Plastikbechern. Niemand hat revoltiert!
Ankunft in Ebb 3 Uhr nachts.
In Uganda ist Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr morgens. Aber für wichtige Fahrten gibt es Ausnahmen. Die Visumerteilung am Flughafen gegen 50 Euro funktioniert noch. Evelyn und ihr Bruder warteten schon am Ausgang, um mich in mein Zimmer ins Olympia Hotel in Kampala zu bringen (12 $ pro Nacht).
Soweit ein paar Eindruecke der Anreise.
Rueckreise: PCR-Test, No Quarantine!
Schon am ersten Tag des Aufenthaltes in Uganda wurde deutlich, dass Covid-19 von der jungen Bevölkerung viel weniger angstbesetzt wahrgenommen wird als in Deutschland. Trotz nächtlicher Ausgangssperre, am Tag werden Maskenpflicht, Social distance kaum eingehalten. Alle Geschäfte und Restaurants sind quasi illegal geöffnet.
Es gibt allerdings auch nur wenige Covid-19-Fälle, meist mit sehr mildem Verlauf. Soweit man weiß. Uganda ist eines der wenigen afrikanischen Länder, das nicht zu Risikogebieten zählt. Ein wahres Wunder – oder eine Illusion.
Armut und Malaria treffen die Bevölkerung weit mehr. Die gefühlt verlorene Wahl der Armen und des Präkariats zusammen mit Covid-19 Restriktiktionen, Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit lähmem die Kreativität und Selbsthifefähigkeit der Menschen. Man hofft auf Gott und auf die Hilfe von uns, den ausländischen Nichtregierungsorganisationen und deren altruistische Spender*innen.
Im Jahr 2020 waren wir und Sie, liebe Spender*innen, oft genug Retter in der Not!
Tagebucheinträge zu Projektbesuchen
Einladung Bosco von Mlisada zum Arbeitsessen, Berichte über eine gestohlene Wahl und Gewalt. Die Jugend wollte Change mit Robert Kyagulanyi aka Bobbi Wine. Sehr verschiedene Ansichten und Quellen. Die Meinungsfreiheit in Uganda scheint jedenfalls möglich und wird wahrgenommen. In keiner Phase meines Besuches hatte ich, als Ausländer!, das Gefühl in einen Polizeistaat zu reisen.
4 Projektbesuche bei Mlisada. Jeweils anwesend Direktoren Bosco, Emily, Sozialarbeiterin Stellah.
Dank an Interkultura für die große Covid-19-Hilfe im Jahr 2020.
Vorstellung und Diskussionen der Projekte 2021 mit Environmental Scouts and Bakery.
Um die Kommunikation zwischen Mlisada und IK zu verbessern, soll eine Whatsappgruppe installiert werden und einmal mtl. eine Zoom-Videokonferenz stattfinden.
Besuch der Mlisada Bombo School and Bombo Farm.
Die Farm produziert schon fast das gesamte Essen der rd. 200 Schülerinnen und für das Mlisada Zentrum (Beans, Posho).
2 Besuche in Evelyns Workshop.
Die Produktion leidet unter dem Ausbleiben von Kunden und Touristen. Kerzen und Flüssigseifen gehen gut. Evelyn trainiert in mehreren Workshops Marketing, Finanzierung Unternehmensmanagement in Frauengruppen.
Evelyn reicht neue Projektbeschreibungen in Kürze ein. Z.B. Herstellung von Antimalariaseifen.
3 Bildungsberatungen Lea/Julie Nataya, Check on Förderkinder Julliet, Tracy, Shakira. Kontakt zu Paten via mail und Fon.
2 Treffen mit Happy von GO GIRL Foundation.
Man braucht dringend ein Pickup Fahrzeug. Sowohl, um Ernten auf den Markt zu bringen als auch Beratungen in den verstreuten Hütten auf dem Land nahe Masaka vorzunehmen. Das nächste Krankenhaus ist schwer zu erreichen und Transport schwer zu finden und teuer.
2 Treffen mit Nickson von GLONEVA.
Covid-19 hat den Slum von Namuongo sehr getroffen. Nickson und seine Gruppe konnte durch unsere Zuwendungen sehr viele Covid Aufklärungskampagnen starten, wurde mehrmals von Radio und Fernsehen begleitet. Es kann aber jetzt kaum noch die Miete für das Jugendzentrum aufgebracht werden. Auch der 2020 gegebene Kredit kann nicht zurückgezahlt werden. Nickson hat einen Antrag auf Gehaltszuschüsse eingereicht.
2 Besuche Fussballprojekt Katwe Select. Ball, Shirts und Teddys übergeben. Trainer Patrick trainiert die Jugendlichen und auch die Erste Mannschaft, die aufsteigen will. Ein Projekt, um dass sich Hanjo kümmern soll.
Strafanzeige von mir und Bosco beim Katwe Policepost gegen Sam Banadda wegen Unterschlagung.
Kontakte Hope Uganda Foundation via Fon und mail. Projektantrag und Anfrage zu Schulgelddzahlungen liegt vor.
2 Besuche Nogamu Organic Farming. Projektantrag liegt vor. Der Hofladen ist in schlechtem Zustand. Durch meine Intervention konnte zumindest ein Signpost am Tor angebracht werden. Sehr interessant! Wir werden ein Kleinprojekt starten. Habe organic Kaffee von Mount Elgon und Moringaöl mitgebracht.
Treffen mit Monday Lukwago, mein ehemaliger Boda Boda-Fahrer. Monday erlitt einen unverschuldeten Unfall. Seine Knochen wurden in 6 Monaten zusammengeflickt. Keine Versicherung! Der schuldige Toyotafahrer hat kein Geld. Monday der allein erziehender Vater mit einer 6jaehrigen Tochter ist, hofft auf Anschubhilfe von INTERKULTURA.
Besuch an Gräbern langjähriger Weggefährten in Uganda, Hadji Nyombi und Msgre. Kimbowa. Friends Rest in peace!
Recherche Future Buisiness Ideen: Zuckerrohrsaftmaschine, Frauenphysiotherapie, African Records, Fashion Typberatung, Anti-Mosikitoseife, Fussballakademie etc.